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 Das Glück der Pferde ist der Reiter auf der Erde...

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Black Bess

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Das Glück der Pferde ist der Reiter auf der Erde... Empty
BeitragThema: Das Glück der Pferde ist der Reiter auf der Erde...   Das Glück der Pferde ist der Reiter auf der Erde... EmptyDi Apr 30, 2013 6:25 am

Nachdem es die letzten Tage geregnet hatte, war der Himmel heute zum ersten Mal wieder etwas klarer. Es hatte heute Morgen nur einen kurzen Schauer gegeben. Ich hatte meinen freien Tag und freute mich schon seit Tagen auf einen kleinen Ausritt. Ich öffnete die Stalltüre, die von hinten in den Stall führte, und steuerte erst einmal auf die Sattelkammer zu. Als ich einen ersten Blick in die Kammer warf, war ich doch sehr erstaunt: `Wie ordentlich und groß dass hier doch alles ist!´ schoss es mir durch den Kopf. Ich trat näher an die Schränke, um die Namen besser lesen zu können. Ich schaute jeden einzelnen ganz genau an, man will ja schließlich wissen mit wem man ab sofort die zweite Heimat teilt! Bis ich über meinen stolperte. Vorsichtig versuchte ich die rechte Türhelfte zu öffnen. Ein leises knarre, und... offen! Die andere Hälfte des Schrankes machte nicht so viel Krach beim Öffnen. Nun lag der Schrank leer und wie verlassen vor mir. Und mich erfüllte plötzlich ein Gefühl von Stolz. Mein lang ersehnter Wunsch eines eigenen Pferdes war nun endlich komplett…

Ich lief schnell zurück zu meinem Auto und holte mein bzw. Prowls Putztasche und
Sattelzeug. Da ich mal wieder zu faul war zweimal zu laufen, versuchte ich mit meinem freien Arm (der andere war ja mit Sattel, Trense und Putztasche belegt) meinen Helm und die Reitweste aus dem Fußraum meines mini Autos zu angeln. Abgesehen davon, dass
ich beim hereintragen fast über den Sattelgurt gestolpert wäre, der mir nach der Hälfte des Weges herunter gefallen war, lief es besser als ich erwartet hatte. Wieder in der Sattelkammer, hängte ich erst einmal den Sattel auf seine Halterung. Die Trense verstaute ich im Schrank. Die Tasche und das Reitzeug nahm ich wieder mit heraus. Die Tasche lies ich einfach an einem der Außenputzplätz fallen, das Reitzeug legte ich daneben. Ich kramte eine Weile in der Tasche und versuchte das Halfter meines Pferdes heraus zu zerren, was ich vorher mit Mühe und Not hinein gestopft hatte. Ich machte mich wieder
mit dem neu gekauften hellblauen Halfter auf den Weg in den Stall um mein Pferd zu
suchen. „Hey, mein kleiner Liebling!“, ich stand vor Prowls Box und schaute im zu, wie er genüsslich an ein paar Heuhalmen knabberte. Beim klang meiner Stimme spitze er die Ohren und streckte mir die Nase entgegen. Ich streichelte ihn kurz an der Stirn und
streifte ihm sein Halfter über. Problemlos führte ich ihn zum Putzplatz und begann ihn mit
einem runden Metallstriegle zu bearbeiten. Bei jedem kräftigen Strich den ich machte,
wirbelte der Staub nur so um meine Ohren. Sodass ich am Ende aussah als hätte
ich mich im Dreck gewälzt. Das Sattel verlief diesmal ohne größere Probleme und nach dem ich mich auch gerüstete hatte, konnte es endlich losgehen.

Dass ich mich hier überhaupt nicht auskannte, wurde mir erst dann richtig bewusst, als
ich an der ersten Weggabelung stand. Bisher war ich nur auf bewachsenen Forstwegen geritten. Nun hatte ich die Wahl. Nach rechts, weiter den Forst weg entlang, oder nach links, auf einen richtigen ‚Sprinter-Weg‘ wie ich sie als nannte. Dies waren lange gerade Wege, die recht übersichtlich waren, zumindest was den Boden betraf. Da es mich schon die ganz Zeit in den Fingern juckte mal richtig Gas zu geben, und Prowl auch schon Nervös wurde, entschied ich mich für links. Ich ließ ihn erst ein Stück traben, um mich von der Bodenbeschaffenheit besser überzeugen zu können. Dann setzte ich mich hin und gab ihm die Galopphilfe, die er mit sehr viel Freude annahm und gleich darauf losstürmte. `Man glaubt gar nicht wie viel Power und Kraft in so einem Tinker stecken kann´, dacht ich, ging in den Leichtensitz, nahm die Zügel doppelt und preschte mit ihm den Waldweg entlang. Ein wahnsinniges Gefühl ist das! Der Wind pfeift einem um die Ohren und man denkt die Erde steht still. Das Einzige was es in diesem Moment gibt, bist du und dein Pferd. Bis auf einmal ein Matschloch mitten auf dem Weg auftaucht. Prowl stoppte so plötzlich, dass es mich auf seinen Hals warf und ich erst einmal zwei Sekunden lang so da hing, bis es ihm zu schwer wurde und den Kopf einfach nach unten beugte und dabei rückwärtsging. Aus Reflex klammerte ich mich mit meinen Armen und Beinen an Prowl fest. Fand aber mit meinen Beinen, an seinen Schultern, keinen richtigen halt und rutschte so Seitlich von ihm herunter und landete im Matsch. Musste schon ein komisches Bild abgegeben haben, wie ich so da saß. Mit dem Hintern im Matsch mein Pferd umarmend. Beim Versuch aufzustehen nahm ich vorsichtig die Zügel in die rechte Hand und kralle mich mit dieser auch in der Mähne fest. Mit der anderen ließ ich langsam den Hals los und wäre fast ganz ins Matschloch gefallen, als Prowl vor Schreck den Hals etwas in die Höhe zog, konnte mich aber gerade noch auf dem matschigen Boden abstützen. Als ich endlich wieder stand, war das ein Gefühl, das kann man nicht beschreiben. Jedenfalls war mir die ganze Aktion echt Peinlich gewesen, und hoffte auch dass mich keiner dabei gesehen hat. Nun aber hatte ich das nächste Problem. Wie um Himmels willen sollte ich wieder unbemerkt auf den Hof kommen!



Ich hatte Prowl den ganzen Weg zurückgeführt, mir taten zwar jetzt die Füße weh, war aber auch nicht gerad scharf darauf gewesen den ganzen Sattel zu putzen. Ein gutes hatte die Lauferei dann aber doch gehabt, der Schlamm an meinem Hintern und meiner Hand war jetzt trocken. Ich stand vor dem Hoftor und versucht einen Blick über den Hof zu erhaschen. Als die Luft rein war, öffnete ich es unbemerkt und schlüpfte mit Prowl am Zügel hinein. Schnell aber bedacht versuchte ich über den Hof zu eilen. Aber mein Pferd hatte beschlossen die ganze Sache langsam anzugehen und schlenderte im gemütlichen Schritt über den Hof. Am Putzplatz endlich angekommen, ließ ich den Sattel einfach auf den Boden fallen und warf die Trense darüber.

Als ich die Boxentür schloss, sah mich Prowl mit seinen blauen Augen an also wollte er sagen, `wo bleibt eigentlich meine Belohnung?´, ich musste grinsen. „Eigentlich hast du ja keine Belohnung verdient, ne? Und das weißt auch ganz genau!“, er sah mich weiterhin an. „Na gut. Ich gebe auf! Du bekommst aber nur eine ganz kleine Karotte.“, seine Augen hellten sich auf, „wenn ich mich umgezogen habe.“, mit diesen Worten verabschiedete ich mich vorerst von ihm und verschwand aus dem Stall. Im Auto hatte ich zum Glück noch eine Ersatzhose.

„Hallo mein Liebling!“, ich stand nun wieder vor Prowls Box und wedelte mit einer Karotte herum. Prowl stand gerade an der Selbsttränke und spitzte die Ohren als er mich hörte. Er nahm noch einen kräftigen Schluck und drehte sich wahnsinnig sabbernd zu mir um. Damit ich nicht alles abbekam, ging ich einen Schritt zurück. Prowl streckte derweil seinen Kopf weit über die Tür hinweg um an die Karotte zu kommen. Als er nun auch noch seinen Kopf schief legte und mit den Lippen nach der Karotte schnappte, musste ich lachen. Ich ging wieder auf ihn zu und streichelte ihn an der Stirn mit der andren flachen Hand gab ich ihm die Karotte. Daraufhin, zog er seinen Kopf wieder in die Senkrechte und mahlte gemütlich und zufrieden auf der Karotte herum. Ich hätte ihm Stunden lang zuschauen können. Ich fand dies immer so süß! Bis mir mit Schreck einfiel, dass sein Sattelzeug ja noch draußen auf dem Boden lag…
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